Eine Pflanze, die Viele nicht kennen, ist der Odermennig. Er ist ein einheimisches Gewächs und eine Heilpflanze. Der Volksmund nennt ihn auch Brustwurz, Klettenkraut, Magenkraut, Schafklette, Königskraut, Lebenskraut, Steinkraut oder Heil aller Welt. Wer nur kurz hinschaut, kann den Blütenstand des Odermennigs mit einer Königskerze verwechseln – daher auch der Name „Königskraut“ im Volksmund.

Natürlich ranken sich auch um den Odermennig Legenden: Als alte Heil- und Zauberpflanze ist er traditionelle Beigabe im Kräuterbüschel zu Mariä Himmelfahrt (15. August). Gemeinsam mit Eisenkraut und Enzian wird aus Odermennig ein Liebestrank, der aus einer unwilligen Frau eine willige macht.
Der Mann, der Odermennig mit einem goldenen oder silbernen Werkzeug ausgräbt, besonders am Karfreitag, verschafft sich Zuneigung und die Liebe von Frauen. Und für die Bauern war die Pflanze ein Ernteorakel: Blühte sie spät, so gab es auch eine späte Ernte.

Das Odermennig-Kraut wird schon seit der Antike als Heilpflanze verwendet. Dioskurides lobte die Pflanze als Mittel gegen Haut-, Darm- und #Lebererkrankungen. Auch bei Hildegard von Bingen finden sich Rezepte zum Odermennig. Übrigens nutzt auch die Traditionelle Chinesische Medizin, den auch dort heimischen Behaarten Odermennig (A. pilosa Ledeb). (Quelle: phytodoc.de)

Der alte Name «Heil aller Schäden» oder «König aller Heilkräuter» wirkt in der Volksmedizin noch nach. Odermennigtee wird traditionell für jeden Bereich und für fast alle Gebrechen eingesetzt. Tee aus der Pflanze, frisch oder getrocknet, ist ein Heilmittel bei Leber- und Gallenbeschwerden, Husten, Schnupfen, Halsweh, Milz- und Nierenreinigung, Nieren -und Gallensteine sollen auch positiv beeinflusst werden. Die Wissenschaft hat den Odermennig untersucht und die unterstützende Wirkung bei Darmerkrankungen herausgefunden. Andere Belege stehen noch aus. (Quelle: Siegrid Hirsch und Felix Grünberger, Die Kräuter in meinem Garten).

Odermennigtee konservieren
Das ganze blühende Kraut abschneiden, bündeln und zum Trocknen aufhängen. Dies soll im Schatten und nicht über 40 Grad geschehen, damit die Wirkstoffe nicht zerstört werden. In Glasgefässen kühl lagern.