Frauenmantel – ein magisches Gewächs

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Gerne lese ich Texte zu Brauchtum, Aberglauben und Magischem von Heilpflanzen. Zum Frauenmantel fand ich folgendes:

Frauenmantel gehörte vermutlich bereits in vorchristlicher Zeit zu den bevorzugten magischen Gewächsen. Die Kelten weihten das Kraut dem Sonnengott Belenos. Ihre Druiden begehrten das als zauberkräftig angesehene Kondenswasser des Frauenmantels für rituelle Handlungen.

In Westböhmen gab man dem Frauenmantel den Namen „Gewittergras“. Zur Fronleichnamsprozession trugen die Knaben daraus geflochtene Kränzchen um das Handgelenk gebunden. Es war Brauch, nach der Prozession diese Kränze ans Fenster oder auf den Dachboden des Wohnhauses anzubringen. Als Abwehr-Zauber gegen Blitzschlag.
In der Bretagne und der Normandie gab es den Brauch Kühen, die kaum Milch gaben, ein Strauss Frauenmantel zu fressen gegeben. In einem Strauß mit anderen Sonnwendkräutern hängte man ihn an der Stalltür auf.

Frauenmantel diente den Hufschmieden als schutzmagisches Kraut. Es war Brauch, das als magisch angesehene Kraut, dem Löschwasser beizufügen. Dieser Sympathiezauber sollte Hufleiden abwehren und dafür sorgen, dass die Pferde die Eisen nicht verlieren.

Zu den Bräuchen der verschiedensten Regionen Deutschland gehört es noch heute, Frauenmantel zur Sommersonnenwende gemeinsam mit Johanniskraut, Schafgarbe, Beifuß, Ringelblume, Alant, Mädesüß, Holunderblüten oder Lindenblüten in einen Sonnwendbuschen zu binden. Kräutern, die zu diesem Zeitpunkt gesammelt wurden, maß man besondere Kräfte zu. (Quelle: Pflanzen im Brauchtum.de)

Als das Kraut der Frauen war Frauenmantel den Germanen heilig und der Göttin Freya geweiht. In christlichen Zeiten wurde der Frauenmantel dann als Pflanze der Jungfrau Maria zum Symbol für alle Schutzsuchenden. Besonders heilkräftig ist die an Marientagen gesammelte Pflanze. Um Blutfluss der Gebärenden zu stillen und Wunden zu heilen, muss sie bei abnehmendem Mond gepflückt werden. Im Frauenmantel leben verborgene Geister. Baum- und Blumenelfen waschen sich im Tau, der sich am Morgen auf den Blätter findet. Der Tau ist begehrtes Alchimistenwasser und wird zu allerlei Zauberei gebraucht, sogar den «Stein der Weisen» versuchte man mit Hilfe des Taus herzustellen. Mit den betauten Blättern reiben sich Frauen das Gesicht und vertreiben damit Sommersprosse. Der Frauenmanteltau ist ein von den Blättern aktiv ausgeschwitzter Wassertropfen, den die Pflanze aus sich selbst erzeugt. (Quelle: Sigried Hirsch und Felix Grünberger, Die Kräuter in meinem Garten)

 

Frauenmantel-Tee
Frauenmantel ist gut für Teemischungen geeignet. Er schmeckt leicht adstringierend und schmeckt nach einem Hauch von Schwarztee. Selbst enthält er kaum ätherische Oele, daher sollte er mit aromatischeren Pflanzen für einen guten Geschmack kombiniert werden.

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