Minze

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In England gab es in der viktorianischen Zeit den hoch angesehenen Beruf eines Kräuterstreuers. In adeligen Gemächern, aber auch in Bürgerhäusern, wurde der Fussboden mit allerlei Kräutern, besonders aber mit Minze, bestreut. Das half gegen den in der damaligen Zeit allgegenwärtigen, alles durchdringenden Gestank und das lästige Ungeziefer und wirkte zudem desinfizierend und belebend. (Quelle: Minze, Viel mehr als Tee von Lucas Rosenblatt/Theres Berweger)

Heute streuen wir die Minze nicht mehr auf die Böden – von ihrem feinen Duft und Geschmack profitieren wir jedoch in vielerlei Hinsicht. Es gibt unglaublich viele verschiedene Minze-Sorten. Sie sind allesamt miteinander verwandt, da sie sich sehr gerne kreuzen. Gemeinsam ist ihnen ihr Gehalt an ätherischen Oelen. Wer nur die Heilkraft sucht, ist mit Pfefferminze gut bedient. Für den Gebrauch in der Küche kommen auch all die anderen Minzen in Frage.

Wer sich für eine Minzen-Sage interessiert, folge diesem Link.

Nachfolgend ein paar ausgewählte Ideen, was sich mit Minze zaubern lässt:

Gegen den grossen Durst
In eine Flasche Hahnenwasser gebe ich jeweils einige Scheiben Ingwer und zwei, drei Stängel Pfefferminzblätter (oder auch Zitronenmelissenblätter) und lasse das Ganze etwa eine halbe Stunde ziehen. Je länger die Ziehzeit, desto erfrischender der Geschmack!

Minzenbad (auch mit anderen Kräutern ansetzbar)
40-60 g getrocknete Minzenblätter in einen grossen Topf geben und mit 2-3 Liter heissem Wasser übergiessen. 5-10 Minute ziehen lassen. Dann kann der Tee ins Badewasser abgefiltert werden. Die Wirkung der Kräuter kann zusätzlich noch mit ätherischen Oelen verbessert werden. Geben Sie ein paar Tropfen davon mit 250 ml Milch oder Sahne – so emulgierten die Oele (sie sind nicht wasserlöslich.) Auch Honig eignet sich als Emulgator: Mischen Sie das Oel mit 5 EL Bienenhonig und geben Sie diese Mischung ins Badewasser. Ist sehr hautpflegend!

Erdbeer-Minze-Likör
100 g halbierte Erdbeeren
3-5 Stängel (Apfel-)Minze
Zusammen in grosses Glas mit weitem Hals geben
1 Liter Obstschnaps aufgiessen. Nach 14 Tagen abseihen und mit 4 Esslöffeln Akazienhonig mischen. 4 Wochen nachreifen lassen. Soll ein Sommergenuss sein!

Minzquark
250 g Quark mit 3 EL Joghurt und 1 EL Akazienhonig verrühren 150 ml geschlagene Sahne, etwas Vanillepulver und eine Handvoll feinst geschnittene Wasserminze und Pfefferminze untermischen. Zum Schluss 50 g grob gehackte Zartbitterschokolade unterziehen.

Minzentee – frisch
Der Pfefferminztee ist einer der beliebtesten Tees. Er schmeckt kräftig würzig und ein Spritzer Zitronensaft macht den Genuss perfekt. Für einen Minzentee mit frischen Blättern benötigen Sie etwa 15 g frische Blätter für 1 Liter Wasser. Um möglichst viele Inhaltsstoffe herauszulösen, sollten die Blätter vor dem Aufgiessen stark zerkleinert werden.

Minzentee mit getrockneten Blättern
Pfefferminze wird im Juli bei Blühbeginn eine Handbreit über dem Boden geschnitten. Blühbeginn bedeutet, dass ich die ersten Blütchen der Ähre geöffnet haben. Kräuter an an trockenen Tagen am frühen Mittag sammeln, sie enthalten dann die meisten ätherischen Oele. Aber Achtung, nicht an einem ersten trockenen Tag nach einer Regenperiode.

Zum Trocknen werden die Blätter und Blüten vom Stängel gestreift und an einem warmen, schattigen Platz getrocknet – sie trocknen schnell und problemlos.

Zubereitet wird Minzentee wie folgt: Wasser zum Kochen bringen. Blätter zerkleinern, 2 TL in eine Tasse füllen und mit heissem Wasser übergiessen und 5-8 Minuten ziehen lassen. (Quelle: Rudi Beiser, Tee aus Kräutern und Früchten)

2 Kommentare auch kommentieren

  1. Colette Marx sagt:

    Ich liebe Minze! Sie hängt an meinem Küchenschaft. Gerne zerreibe ich die getrockneten Blätter ins Trinkwasser, auf den Salat, würze nach Lust und Laune – eben dort, wo ich zusätzliche Erfrischung und den Duft von Sommer einbringen will.

  2. etceter sagt:

    Hallo Colette
    Mir geht es genauso. Ich hänge sie büschelweise auf. Letzten Sommer habe ich Minzen-Sirup gemacht – das konserviert den Geschmack auch gut! – Lieber Gruss, Elisabeth

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